STUTTGART, 04.04.2017 (hmg) - Mit einem großen Fest beging der Tagesmütter- und Pflegeelternverein Stuttgart e.V. am Samstag, 1. April 2017 im Bürgerzentrum West im Beisein von Baden-Württembergs Landtagspräsidentin Muhterem Aras sowie der CDU-Bundestagesabgeordneten Iris Ripsam, Christina Metke (Vorsitzende vom Landesverband Kindertagespflege Baden-Württemberg), Jasmin Heier (PFAD Baden-Württemberg) sowie Oliver Herweg (Leiter Jugendhilfeplanung im Jugendamt der Landeshauptstadt Stuttgart), Helga Heugel (Leiterin des Pflegekinderdienstes der Stadt Stuttgart), Herrn Bernlöhr (Regionalgeschäftsführer der Parität in Stuttgart) und dem Team der Caritas-Tagesmütterbörse Stuttgart, mit der der Verein eng zusammen arbeitet.
Ebenso waren viele - wie langjährige -Vereinsmitglieder bzw. Stuttgarter Tagesmütter mit ihren Familien, aber auch einige Pflegefamilien der Einladung gefolgt: Vorständin Karin Pfeiffer begrüßte mehr als 120 Gäste im Otto-Hajek-Saal, darunter auch Barabara Penkwitt, die als erste Vorständin den Verein im Jahr 1977 ins Leben rief und lange Jahre ehrenamtlich begleitete. Dr. Joachim Bensel aus Freiburg zeigte mit seinem den Nachmittag abschließenden Vortrag „Alleinstellungsmerkmale in der Kindertagespflege“, was viele Tagesmütter und Pflegeeltern jederzeit bezeugen können: die individuelle familiäre Betreuung von Kindern ist - erziehungswissenschaftlich nachweisbar - für die Entwicklung des Kindes ausgesprochen positiv zu werten. Die Beziehungsqualität, eine Grundvoraussetzung für die Gesamtentwicklung des Kindes, ist in diesen kleinen Einheiten deutlich höher als zu Erzieherinnen in Kindertagesstätten. Die Arbeit einer Tagesmutter ist und bleibt unverzichtbar, weshalb ihr Stellenwert in der Gesellschaft bei weitem (noch) nicht dem entspricht, den sie verdient.
Um den Grußworten, Reden und Vorträgen folgen zu können, sorgte der Circus Circuli der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft gGmbH im abgetrennten Saalbereich für die Kinder zwischen 2 und 14 Jahren für ein buntes Rahmenprogramm mit Spiel-, Schmink- und Akrobatikangeboten, das vom Nachwuchs begeistert in Anspruch genommen wurde.
Der Verein wurde 1977 aus der Not fehlender Kinderbetreuung und zunehmenden Betreuungsbedarfs bei Kleinkindern ins Leben gerufen, da in den 1970er Jahren Frauen immer öfter in das Berufsleben wechselten, die Kindergartenangebote bei weitem aber nicht ausreichten bzw. nicht immer Beruf und Betreuungszeiten zusammenpassten - eine Tatsache, die auch heute im Jahr 2017 noch ein alltägliches Problem ist, weshalb der Verein über die Jahrzehnte hinweg zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Kinderbetreuung in der Landeshauptstadt Stuttgart wurde. Der Verein qualifiziert Tagesmütter mit einem ganzjährigen Fortbildungsprogramm, um Kindern von abgebenden Eltern die bestmögliche Betreuung zu ermöglichen. Pflegeeltern werden im Verein ehrenamtlich beraten und können an Themenabenden und einem Pflegelelterncafe teilnehmen.
Heute beschäftigt der Tagesmütterverein sechs Fachberaterinnen auf 4,3 Stellen sowie eine Bürokraft, die weitgehend von der Kommune bezahlt werden. Der derzeit fünfköpfige Vorstand arbeitet ehrenamtlich, dies jeweils teils mehrere hundert Stunden im Jahr ohne Vergütung. Der Verein muss sich in vielen Bereichen allerdings auch selber finanzieren, weshalb er auf Spenden und Beiträge angewiesen ist.
Am 23. Mai 2017 findet um 20 Uhr in den Vereinsräumen in der Johannesstraße 33 die nächste ordentliche Mitgliederversammlung statt, zu der Vereinsmitglieder, aber auch Interessierte herzlichst eingeladen sind. Der Vorstand freut sich, wenn sich mehr Menschen in Stuttgart finden die bereit sind im Verein die wichtige Betreuung von Kindern jeder Altersgruppe in der Tagespflege wie auch die Arbeit für die Pflegefamilien zu unterstützen und zu begleiten.
Die komplette Bildergalerie zum 1. April haben wir auf einer gesonderten Seite HIER zusammengestellt.